Hamburgs Gärten: Eine grüne Bewegung vernetzt die Stadt

Urban Gardening

„Im Garten öffnen wir unsere Herzen und kommen in die Verbindung zu Mutter Erde, zu uns selbst – und zu den Menschen um uns herum.“ Mit diesem Leitgedanken startete vor einigen Jahren ein Projekt, das heute unter dem Namen „Hamburgs Gärten“ bekannt ist und unter der Webadresse hamburgsgaerten.de eine digitale Heimat gefunden hat. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Initiative? Wer sind die Menschen, die Hamburg Stück für Stück grüner machen wollen? Und wie können Hamburgerinnen und Hamburger Teil dieser wachsenden Bewegung werden?

Die Köpfe hinter Hamburgs Gärten

Junge Frau mit kurzen blonden Haaren und Brille pflegt sorgsam eine Zimmerpflanze mit gestreiften Blättern – Verbindung zur Natur durch Pflanzenpflege

Hamburgs Gärten ist kein anonymes Großprojekt, sondern das Herzensanliegen zweier leidenschaftlicher Urban Gardener: Almut und Ralf. Beide bringen jahrelange Erfahrung mit und leben für die Idee eines grüneren Hamburgs.

Almut ist seit 2015 in verschiedenen Gemeinschaftsgärten und Urban Gardening Projekten unterwegs. Ihre Begeisterung für gemeinschaftliches Gärtnern entwickelte sich aus einer anfänglichen Neugier zu einer wahren Passion. Mit ihrem Hintergrundwissen und ihrer Vernetzungsfähigkeit bildet sie eine wichtige Säule des Projekts.

Ralf hingegen begann seine grüne Reise bereits 2013 mit Straßenbeeten in Hamm. Was zunächst als kleines Experiment startete, wuchs zu einem umfassenden Engagement für urbane Gärten in der Hansestadt. Seine praktischen Erfahrungen und sein technisches Know-how ergänzen Almuts Fähigkeiten perfekt.

Zusammen bilden sie ein Team, das nicht nur von Urban Gardening träumt, sondern aktiv daran arbeitet, diese Vision in Hamburg zu verwirklichen. Und wie bei guten Gärtnern üblich: Sie haben einen langen Atem und wissen, dass große Projekte Zeit zum Wachsen brauchen – ganz wie die Pflanzen, die sie so lieben.

Welche Gartenprojekte gibt es in Hamburg?

Kleines Mädchen mit Haarschleife betrachtet neugierig Mangold und Gemüsepflanzen in einem Hochbeet aus Holz – Kinder lernen in Gemeinschaftsgärten die Herkunft von Lebensmitteln kennen

Die Hansestadt kann sich mit einer beeindruckenden Vielfalt an Urban Gardening Projekten schmücken. Von kleinen Nachbarschaftsinitiativen bis hin zu großflächigen Gemeinschaftsgärten – die grüne Landschaft Hamburgs ist bunt und vielfältig.

Zu den bekanntesten Projekten zählen:

  • Der Galgenberg in Eimsbüttel, wo auf ehemals brach liegender Fläche heute Gemüse und Kräuter gedeihen
  • Das Gartendeck St. Pauli, das auf einem ehemaligen Parkdeck urbane Landwirtschaft betreibt
  • Die interkulturellen Gärten in Wilhelmsburg, die Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen
  • Die zahlreichen Straßenbeete in Hamm, Ottensen und Altona, die graue Bürgersteige in blühende Oasen verwandeln

Diese und viele weitere Projekte bilden das grüne Netzwerk, das „Hamburgs Gärten“ miteinander verbinden möchte. Die Plattform dient dabei als Wegweiser durch den urbanen Gartendschungel und hilft Interessierten, das passende Projekt in ihrer Nähe zu finden.

Wie viele Kleingärten gibt es in Hamburg?

Junge Frau in beigefarbener Kleidung umgeben von einer Sammlung verschiedener Zimmerpflanzen vor weißer Backsteinwand – Indoor-Gardening als Teil der urbanen Gartenkultur

Neben den modernen Urban Gardening Projekten verfügt Hamburg über eine lange Tradition des Kleingartenwesens. Tatsächlich gehört die Hansestadt mit rund 36.000 Kleingärten in über 300 Kleingartenanlagen zu den Spitzenreitern in Deutschland. Diese klassischen „Schrebergärten“ bieten auf einer Gesamtfläche von etwa 1.900 Hektar eine grüne Lunge für die Stadt und wichtige Rückzugsorte für viele Hamburgerinnen und Hamburger.

Während diese etablierten Kleingartenvereine oft strenge Regeln haben und lange Wartelisten führen, setzen die von „Hamburgs Gärten“ vernetzten Projekte auf niedrigschwellige Angebote und gemeinschaftliches Gärtnern ohne eigene Parzelle. So ergänzen sich traditionelles Kleingartenwesen und moderne Urban Gardening Bewegung in der Stadt.

Die Vision: Hamburg als blühende Gartenstadt

Die Vision von „Hamburgs Gärten“ ist klar: Eine lebendige, vor Aktivitäten strotzende Urban Gardening Szene in Hamburg. Doch hinter diesem allgemeinen Ziel stehen konkrete Visionen:

Urban Gardening fördern

  • Mehr Engagement allgemein wecken
  • Mehr Aktive und Aktivitäten anstoßen
  • Langfristig mehr Gärten und mehr Natur in die Stadt bringen

Hamburg mag zwar als grüne Metropole bekannt sein, doch gerade in dicht bebauten Stadtteilen fehlt es oft an Grünflächen. Hier setzt „Hamburgs Gärten“ an: Statt zu warten, bis die Stadt neue Parks anlegt, nehmen die Bürgerinnen und Bürger die Begrünung selbst in die Hand – und schaffen dabei gleichzeitig neue soziale Räume.

Achtsame Kooperation und gegenseitige Hilfe

  • Durch Hilfe zur Selbsthilfe
  • Durch Anregung zum Teilen von Wissen und Expertise

„Teile dein Wissen wie deinen Kompost – beides wird wertvoller, wenn es geteilt wird“, könnte das inoffizielle Motto lauten. Die Plattform versteht sich als Vermittlerin zwischen erfahrenen Gärtnerinnen und Gärtnern und Neulingen, die erst die Grundlagen des urbanen Gärtnerns erlernen wollen.

Ein gesundes, soziales Miteinander in der Gesellschaft

  • Nach innen (zwischen den Gärten)
  • Nach außen (innerhalb der Stadt Hamburg)

Gärtnern verbindet – über soziale, kulturelle und altersmäßige Grenzen hinweg. Diese verbindende Kraft will „Hamburgs Gärten“ nutzen, um nicht nur die Stadtökologie, sondern auch das soziale Miteinander zu stärken.

Was ist Hamburgs schönster Stadtteil?

Urbane Gartenidylle: Türkisfarbene Garagentür umrankt von Kletterpflanzen, davor verschiedene Topfpflanzen wie Farne und Blühpflanzen – Begrünung von grauen Stadtflächen in Hamburg

Die Frage nach dem schönsten Stadtteil Hamburgs ist natürlich subjektiv und auch für „Hamburgs Gärten“ nicht eindeutig zu beantworten. Aus der Perspektive der Urban Gardening Bewegung haben jedoch Viertel wie Ottensen, Wilhelmsburg und Eimsbüttel in den letzten Jahren durch zahlreiche Gartenprojekte deutlich an grüner Schönheit gewonnen.

Besonders spannend ist die Entwicklung in ehemals weniger grünen Stadtteilen wie St. Pauli, wo auf Dächern, Parkdecks und kleinsten Flächen mittlerweile vielfältige Gartenprojekte zu finden sind. So wandeln sich durch bürgerschaftliches Engagement auch vermeintlich „graue“ Stadtteile in grüne Oasen.

Die Schönheit eines Stadtteils definiert sich für „Hamburgs Gärten“ nicht durch Prachtbauten oder Konsummöglichkeiten, sondern durch lebendige, grüne Räume und das Engagement der Menschen, die diese gestalten.

Was ist der teuerste Stadtteil Hamburgs?

Gartengeräte für Urban Gardening auf einer Holzbank: Gartenscheren, Handschaufeln und Pflanzstäbe neben einem Tontopf mit Markierungsstäbchen – Werkzeuge für nachhaltige Stadtgärtnerei

Die Preise für Wohnraum in Hamburg sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Stadtteile wie Harvestehude, Rotherbaum und die HafenCity zählen mit Quadratmeterpreisen von teilweise über 15.000 Euro zu den teuersten Wohnlagen.

Gerade in diesen hochpreisigen Vierteln ist urbanes Gärtnern besonders wertvoll, denn hier fehlt es oft an bezahlbaren gemeinschaftlichen Räumen. Urban Gardening Projekte können hier wichtige soziale Treffpunkte schaffen und dazu beitragen, dass auch in teuren Stadtteilen ein vielfältiges Miteinander möglich bleibt.

Interessanterweise zeigt die Erfahrung von „Hamburgs Gärten“, dass gerade in sozial gemischten Stadtteilen wie Eimsbüttel oder Ottensen die Urban Gardening Bewegung besonders aktiv ist – hier treffen sich verschiedene soziale Schichten beim gemeinsamen Gärtnern.

So geht Hamburgs Gärten vor

Die Herangehensweise von „Hamburgs Gärten“ ist pragmatisch und basiert auf drei Säulen:

Raum für Austausch

Das Projekt bietet eine dezentrale Plattform, gibt Informationen weiter und fungiert als Gastgeber. So ermöglicht es das Zusammentreffen vieler unterschiedlicher Projekte und Akteur*innen. Getreu dem Hamburger Motto „Nicht schnacken, machen“ geht es dabei um konkrete Verbindungen statt theoretischer Diskussionen.

Hilfe zur Selbsthilfe

„Hamburgs Gärten“ versteht sich nicht als Dienstleister, sondern als Ermöglicher. Das Projekt fördert in erster Linie die Selbsthilfe. Durch das Angebot können sich die Aktiven aus der Urban-Gardening-Szene vernetzen und Wissen, Hilfe, Erfahrungen bis hin zu Saatgut miteinander tauschen.

Fokus für 2025

Im kommenden Jahr möchte „Hamburgs Gärten“ vor allem Synergien aufzeigen und ermöglichen, dass die Menschen aus dem Netzwerk sich gegenseitig unterstützen. Das Projekt will zudem mehr Menschen für das Urban Gardening begeistern und vermittelt durch sein Informationsangebot neue Engagierte an die schon bestehenden Gärten.

Werden Sie Teil der grünen Bewegung!

Person beim Einpflanzen einer Bogenhanf-Pflanze (Sansevieria) in einen Tontopf, umgeben von weiteren Zimmerpflanzen und Gartenwerkzeug – Urban Gardening im Innenbereich

Die Urban Gardening Bewegung in Hamburg wächst stetig – und Sie können Teil davon werden! Ob Sie einen grünen Daumen haben oder noch nie eine Pflanze gepflegt haben, bei „Hamburgs Gärten“ ist jeder willkommen, der die Stadt ein Stückchen grüner machen möchte.

Unterstützen Sie das Projekt „Hamburgs Gärten“ von Almut und Ralf:

  • Besuchen Sie die Website hamburgsgaerten.de und informieren Sie sich über Gartenprojekte in Ihrer Nähe
  • Teilen Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen mit anderen Gartenbegeisterten
  • Nehmen Sie an Veranstaltungen und Netzwerktreffen teil
  • Starten Sie ein eigenes kleines Gartenprojekt in Ihrer Nachbarschaft
  • Verbreiten Sie die Idee des urbanen Gärtnerns in Ihrem Umfeld

Denn wie man in Hamburg so schön sagt: „Dat löppt!“ – Besonders wenn viele Menschen gemeinsam anpacken und die Stadt Stück für Stück grüner machen. Werden Sie Teil dieser wachsenden Bewegung und unterstützen Sie mit „Hamburgs Gärten“ eine Initiative, die nicht nur Pflanzen, sondern auch Gemeinschaft wachsen lässt.

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