Ich sitze hier mit meinem iPhone 13 mini in der Hand – gekauft bei Swappie, einem Anbieter für generalüberholte Geräte – und schreibe diese Zeilen auf meinem MacBook Air M1 aus 2020. Beide Geräte sind für mich mehr als ausreichend schnell! Aber genau diese Erkenntnis hat lange gedauert. Vorher habe ich zu oft funktionierende Geräte “verschlissen”, nicht weil sie kaputt waren, sondern weil sie künstlich alt gemacht wurden.
Seit dem 20. Juni 2025 ist Schluss mit diesem Spiel – zumindest in der EU inFranken.deBusiness Insider. Die neue EU-Ökodesignverordnung krempelt den Smartphone-Markt um. Und was dabei besonders fasziniert: Ein Berliner Audio-Hersteller zeigt bereits heute, wie echte Nachhaltigkeit in der Elektronikbranche aussehen kann.
Was sich ab sofort für Sie ändert – die 800-Ladezyklen-Revolution
Die Kernpunkte der neuen EU-Verordnung lesen sich ehrlich gesagt wie eine Wunschliste, die ich als frustrierter Smartphone-Nutzer vor Jahren geschrieben hätte:
800 Ladezyklen mit 80% Akku-Power: Smartphone-Akkus müssen nach 800 vollständigen Ladezyklen noch mindestens 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behalten inFranken.deO2 Community. Das klingt zunächst technisch, aber rechnen wir mal: Bei täglicher Nutzung entsprechen 800 Ladezyklen etwa 2-3 Jahren intensiver Nutzung Stephan KlapszusHandyersatzteilshop – und dann funktioniert der Akku immer noch fast wie neu.
5 Jahre Update-Garantie: Hersteller müssen mindestens fünf Jahre lang kostenlos Betriebssystem- und Sicherheitsupdates liefern – und zwar ab dem Tag, an dem das Produkt vom Markt genommen wurde Business InsiderVOL.AT. Das bedeutet in der Praxis oft 6-7 Jahre Updates. Keine vorzeitige Zwangspensionierung mehr, nur weil der Hersteller Lust auf was Neues hat.
7 Jahre Ersatzteile: Ersatzteile wie Displays, Batterien oder Kameras müssen für mindestens sieben Jahre verfügbar sein – und das innerhalb von 5-10 Arbeitstagen GameStarAlles mit Akku. Reparieren wird endlich wieder eine echte Alternative zum Wegwerfen.
EU-Energielabel: Wie bei Kühlschränken bekommen Smartphones jetzt ein verpflichtendes EU-Energielabel, das über Akkulaufzeit, Ladezyklen und Reparierbarkeit informiert inFranken.deEnergiewechsel.
Teufel Mynd: Ein Berliner Lautsprecher zeigt, wie Nachhaltigkeit richtig geht
Aber während ich mir Gedanken über die neuen EU-Regeln mache, ist da dieser eine Hersteller, der mich wirklich beeindruckt hat: Teufel aus Berlin. Die haben mit ihrem Mynd-Lautsprecher etwas gemacht, was ich so noch nie gesehen habe.
Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen veröffentlicht nicht nur die kompletten Schaltpläne seines Produkts, sondern auch alle 3D-Druckdateien, CAD-Daten und sogar die Firmware auf GitHub Open Source Bluetooth Lautsprecher: MYND | Teufel Blog +2. Das ist nicht nur ein Marketing-Schachzug – das ist radikale Transparenz.
Was mich an dem Heise-Interview mit den Entwicklern Erik Habermann und Jonathan Müller-Boruttau besonders beeindruckt hat: „Wir haben uns sehr intensiv damit auseinandergesetzt, was Nachhaltigkeit wirklich bedeutet und wollten das ernsthaft zu Ende denken. Es bedeutet nicht, ein bestehendes Produkt zu nehmen und es mit recycelten Materialien zu versehen, sondern die Langlebigkeit in den Vordergrund zu stellen” Reparier- und aufrüstbar: Bluetooth-Lautsprecher Teufel Mynd im Test | heise online, erklärt Habermann.
Und dann kommt dieser Satz, der eigentlich simpel ist, aber trotzdem ein Aha-Moment war: „Die Rechnung ist relativ einfach: Je länger ein Produkt genutzt wird, desto geringer wird der Fußabdruck. Denn das meiste CO₂ wird bei der Produktion ausgestoßen” heise onlineKonsolenfan, so Jonathan Müller-Boruttau.
Teufels praktische Umsetzung der EU-Prinzipien:
- Alle Komponenten sind verschraubt statt verklebt – der Lautsprecher lässt sich mit ein paar Handgriffen öffnen HIFI.DEMediaMarkt
- Den Akku kann jeder ohne Fachwissen selbst tauschen – mit Tutorial Teufel MYND Speaker
- Sogar das Bluetooth-Modul sitzt auf einer separaten Steckkarte und kann gegen neuere Standards ausgetauscht werden Teufel Mynd im Test: Open-Source-Lautsprecher mit ordentlich Power – HIFI.DE
- Alle CAD-Dateien, Schaltpläne und die Firmware stehen kostenlos auf GitHub zur Verfügung MediaMarktTestberichte
Das ist kein Marketing-Gag. Sie haben eine komplette Anleitung zum Auseinanderbauen veröffentlicht und bieten alle Teile als Ersatzteile an Teufel MYND Speaker. Mal ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal erlebt, dass ein Unternehmen Ihnen aktiv dabei hilft, ihr Produkt zu zerlegen?
Das neue EU-Energielabel verstehen: Ihr Kompass für nachhaltige Smartphones
Das Spannendste an der ganzen EU-Verordnung ist für mich das neue Energielabel. Sie kennen das vermutlich von Kühlschränken oder Waschmaschinen – jetzt gibt es das auch für Smartphones, mit einer farbcodierten Skala von A (grün, sehr effizient) bis G (rot, ineffizient) EnergiewechselStadt Bremerhaven.
Was mich daran begeistert: Smartphones und Tablets sind die erste Produktgruppe weltweit, die neben der Energieeffizienz auch „Reparierbarkeitsklassen” auf einem offiziellen Label ausweisen EnergiewechselEuropean Commission. Das ist revolutionär.
Was das EU-Energielabel konkret zeigt:
Energieeffizienz: Farbcodierte Skala von A (beste Effizienz) bis G (geringste Effizienz) Stadt BremerhavenT-Online
Akkulaufzeit: Wie lange das Gerät mit einer vollständigen Akkuladung auskommt – dargestellt in Stunden und Minuten TECHBOOKStiftung Warentest
Robustheit: Bewertet von A bis E, basierend auf der Anzahl der Stürze ohne Funktionsverluste. Stufe A bedeutet, dass ein Smartphone mehr als 270 Stürze aushält, Stufe E weniger als 45 Stürze Ökodesign-Verordnung: Smartphones müssen bald länger halten | Stiftung Warentest
Batterielebensdauer: Wie viele Ladezyklen der Akku durchhält, bis er noch 80% Restkapazität hat. Der bisher beste Wert liegt bei 1.200 Zyklen für Smartphones Ökodesign-Verordnung: Smartphones müssen bald länger halten | Stiftung Warentest
Reparierbarkeit: Von A bis E, basierend auf Zerlegungstiefe, benötigtem Werkzeug, Ersatzteilverügbarkeit und Update-Versorgung TECHBOOKEuropean Commission
QR-Code: Führt zur EU-EPREL-Datenbank mit allen Detailinfos zum Gerät
Ehrlich gesagt: Das hätte ich schon vor Jahren gebraucht. Wie oft habe ich ein Smartphone gekauft, ohne zu wissen, ob der Akku auch in zwei Jahren noch durchhält oder ob eine Reparatur überhaupt möglich ist?
Was das für Sie als Verbraucher bedeutet – 20 Milliarden Euro Einsparungen bis 2030
Jetzt wird es konkret: Was bringt das alles wirklich? Die EU-Kommission hat das durchgerechnet, und die Zahlen sind beeindruckend:
Finanzielle Entlastung: Verbraucher sollen bis 2030 insgesamt 20 Milliarden Euro sparen – das entspricht etwa 98 Euro pro Haushalt. Das ist kein Peanuts, sondern echtes Geld.
Energieeinsparungen: Smartphones und Tablets sollen bis 2030 etwa 2,2 TWh Strom einsparen – das entspricht einem Drittel weniger Verbrauch als ohne diese Maßnahmen. Zum Vergleich: Das ist mehr als der halbe Stromverbrauch von Malta.
Längere Gerätelebensdauer: Durch die 800-Ladezyklen-Regel und die Update-Garantie können Sie Ihr Smartphone realistisch 1-2 Jahre länger nutzen als bisher.
Was mich an meiner eigenen Gerätenutzung nachdenklich gemacht hat: Mein MacBook Air M1 ist inzwischen über vier Jahre alt und immer noch verdammt schnell. Warum sollte das bei Smartphones anders sein? Die EU-Ökodesignverordnung zwingt die Hersteller endlich dazu, diese künstliche Obsoleszenz zu durchbrechen.
Aber ehrlich gesagt: Es gibt auch Herausforderungen. Die Hersteller werden die Kosten für die besseren Komponenten und längeren Support vermutlich teilweise an uns weitergeben. Gerade bei günstigen Smartphones unter 300 Euro könnte das spürbar werden.
Was mich aber optimistisch stimmt: Jonathan Müller-Boruttau von Teufel hat recht, wenn er sagt: „So werden Firmen nicht benachteiligt, deren Produkte aufgrund besserer Reparierbarkeit teurer sind. Und andere merken plötzlich, dass es auch anders geht und Akkus nicht verklebt werden müssen” Reparier- und aufrüstbar: Bluetooth-Lautsprecher Teufel Mynd im Test | heise online.
Praktische Tipps: So nutzen Sie die neuen EU-Regeln zu Ihrem Vorteil
Als jemand, der schon zu oft ein Smartphone zu früh entsorgt hat, möchte ich Ihnen ein paar praktische Tipps geben, wie Sie die neuen EU-Regeln clever zu Ihrem Vorteil nutzen können:
1. Den QR-Code scannen – Ihre neue Geheimwaffe
Auf jedem EU-Energielabel befindet sich oben rechts ein QR-Code, der zur EPREL-Datenbank der EU-Kommission führt. Die Datenbank unter eprel.ec.europa.eu liefert detaillierte Informationen über den Energieverbrauch und die Reparierbarkeit des Geräts. Das ist ehrlich gesagt informativer als die meisten Produktbeschreibungen der Hersteller.
2. Auf die Reparierbarkeitsklasse achten
Geräte mit der Note A oder B lassen sich deutlich einfacher und günstiger reparieren – ideal, wenn zum Beispiel mal das Display oder der Akku getauscht werden muss. Ich habe früher nie darauf geachtet und später bitter bereut, als die Displayreparatur teurer war als ein neues Handy.
3. Gezielt nach Update-Garantien fragen
Die EU-Verordnung schreibt mindestens 5 Jahre vor, aber viele Hersteller gehen bereits weiter. Lassen Sie sich vom Händler oder Hersteller konkret sagen, wie lange Sicherheits- und Systemupdates garantiert werden. Das ist keine Nebensache – das entscheidet darüber, ob Ihr Smartphone in vier Jahren noch sicher ist.
4. Gebrauchte Geräte als nachhaltige Alternative
Apropos nachhaltige Entscheidungen: Mein iPhone 13 mini von Swappie zeigt perfekt, was möglich ist. Das Gerät kam praktisch neuwertig zu mir, kostete etwa 40% weniger als ein Neues und funktioniert tadellos. Mit der neuen EU-Verordnung werden solche generalüberholten Geräte noch attraktiver, denn auch sie profitieren von den längeren Update-Garantien und der besseren Ersatzteilversorgung.
Die Rechnung ist einfach: Ein zwei Jahre altes iPhone 13 mini hat bei 5 Jahren EU-Update-Garantie noch mindestens 3 Jahre vor sich – und das bei deutlich niedrigeren Anschaffungskosten.
5. Langfristig denken statt Schnäppchen jagen
Ein vermeintliches Schnäppchen mit schlechter Reparierbarkeit oder kurzer Lebensdauer kann Sie auf Dauer mehr kosten. Das ist eine Lehre, die ich teuer bezahlt habe. Rechnen Sie mal durch: Ein 400-Euro-Smartphone, das 4 Jahre hält, ist günstiger als ein 250-Euro-Gerät, das nach 2 Jahren ersetzt werden muss.
6. Alternative Hersteller entdecken
Hersteller wie Fairphone oder Shiftphone bieten Smartphones an, bei denen sich viele Teile wie Akku oder Display einfach selbst austauschen lassen – ganz ohne Spezialwerkzeug. Das ist zwar noch ein Nischenmarkt, aber die Qualität hat sich in den letzten Jahren stark verbessert.
Häufige Fragen zur EU-Ökodesignverordnung
Welche Smartphones sind von der EU-Ökodesignverordnung betroffen? Alle Smartphones, Tablets und schnurlosen Telefone, die ab dem 20. Juni 2025 in der EU neu auf den Markt kommen. Bereits verkaufte Geräte sind nicht betroffen.
Muss mein Smartphone wirklich 800 Ladezyklen schaffen? Ja, die EU-Verordnung schreibt vor, dass Akkus nach 800 Ladezyklen noch mindestens 80% ihrer ursprünglichen Kapazität haben müssen.
Wie lange bekomme ich Updates für mein neues Smartphone? Mindestens 5 Jahre ab dem Tag, an dem der Hersteller das Modell vom Markt nimmt. In der Praxis sind das oft 6-7 Jahre.
Was bedeutet das EU-Energielabel für Smartphones? Es zeigt auf einen Blick Energieeffizienz (A-G), Akkulaufzeit, Robustheit, Batterielebensdauer und Reparierbarkeit an – ähnlich wie bei Haushaltsgeräten.
Werden Smartphones durch die EU-Verordnung teurer? Möglicherweise, besonders bei günstigen Modellen. Langfristig sparen Sie aber durch längere Nutzungsdauer und bessere Reparierbarkeit.
Ausblick: Der Wendepunkt für nachhaltige Elektronik
Als ich mein iPhone 13 mini bei Swappie bestellt habe, ging es mir ursprünglich nur ums Geld sparen. Heute merke ich: Es war auch eine der nachhaltigsten Entscheidungen, die ich treffen konnte. Mit der neuen EU-Verordnung wird dieser Ansatz noch selbstverständlicher werden.
Ehrlich gesagt bin ich gespannt, wie die Hersteller reagieren werden. Werden sie die EU-Anforderungen nur minimal erfüllen oder daraus echte Innovationen entwickeln? Teufels Mynd zeigt, dass Nachhaltigkeit und Premium-Qualität sich nicht ausschließen müssen.
Was mich besonders optimistisch macht: Die EU plant bereits ähnliche Labels für Laptops und andere Elektronikgeräte. Die Smartphone-Verordnung ist nur der Anfang einer größeren Transformation.
Aber ich gebe auch zu: Perfekt ist diese Verordnung nicht. Die Ersatzteilpreise sind nicht reguliert, es gibt Ausnahmen für faltbare Displays, und bei günstigen Smartphones könnte es zu Preiserhöhungen kommen.
Trotzdem: Nach Jahren des geplanten Verfalls haben wir endlich eine rechtliche Grundlage dafür, dass Smartphones länger halten müssen. Das ist ein Wendepunkt – auch wenn noch ein langer Weg vor uns liegt.
Was denken Sie? Werden Sie beim nächsten Smartphone-Kauf auf das EU-Energielabel achten? Oder ist Ihnen die praktische Reparierbarkeit wichtiger als die Energieeffizienzklasse?
Finden Sie Ihr nachhaltiges Smartphone: Nutzen Sie die neuen EU-Kriterien für eine fundierte Kaufentscheidung – Ihr Geldbeutel und die Umwelt werden es Ihnen danken. → Zur EPREL-Datenbank
Dieser Artikel wurde am 18. Juli 2025 veröffentlicht und berücksichtigt die EU-Ökodesignverordnung, die am 20. Juni 2025 in Kraft getreten ist. Alle genannten Quellen und Zahlen entsprechen dem aktuellen Stand der Gesetzgebung.
Quellen und weiterführende Links:
- EU-Kommission: Ökodesign-Verordnung (EU) 2023/1670
- EPREL-Datenbank: eprel.ec.europa.eu
- Heise-Interview mit Teufel-Entwicklern: Link zum Originalartikel
- Stiftung Warentest: EU-Energielabel für Smartphones